Belle Époque – drei Kammermusikabende

mit Musiker:innen des Sinfonieorchesters Basel & einem Gastauftritt der Sopranistin Christina Landshamer

Im Rahmen der Ausstellung «Matisse, Derain und ihre Freunde. Die Pariser Avantgarde 1904–1908», Kunstmuseum Basel | Neubau, 2.9.2023–21.1.2024.

Musikalische Kuration: Dr. Hans-Georg Hofmann, künstlerischer Direktor, und Musiker:innen des Sinfonieorchester Basel

Einlass Neubau und Ausstellungsbesichtigung: 18.10 Uhr
Einlass Eventfoyer/Konzertraum: 18.45 Uhr
Moderation von Hans-Georg Hofmann, künstlerischer Direktor Sinfonieorchester Basel, und Konzertbeginn: 19.15 Uhr

Mit dem Ticket zum Konzert ist der Besuch der Sonderausstellung «Matisse, Derain und ihre Freunde. Die Pariser Avantgarde 1904–1908» bis 19 Uhr möglich. Die Ausstellung schliesst um 19 Uhr.

Auf Einladung des Kunstmuseums Basel hat Hans-Georg Hofmann, künstlerischer Direktor des Sinfonieorchesters Basel, in Zusammenarbeit mit Musiker:innen des Sinfonieorchesters Basel einen musikalischen Reigen zu den Werken der Fauves unter dem Titel «Belle Époque» kreiert.

Hans-Georg Hofmann: «Es soll eine schöne Zeit gewesen sein, sagen vor allem diejenigen, die sie gar nicht erlebt haben. Sie gaben ihr später den Namen Belle Époque. Gemeint ist die Epoche zwischen dem Fin de siècle und dem 1. Weltkrieg. Sie war, wie viele Epochen, schön für all diejenigen, die sich die Schönheit leisten konnten. Es war eine Zeit der rauschenden Feste, eine Dauerparty des Luxus und der Mode, ein Ausnahmezustand in Permanenz.»

Die Fauves selbst, gemeinhin als erste Avantgardisten des 20. Jahrhunderts angesehen, waren sehr musik-interessiert. Matisse und Vlaminck zum Beispiel waren begnadete Geigenspieler und Braque Akkordeonspieler. Von Braque ist bekannt, dass er darüber hinaus ein freundschaftliches Verhältnis zu Erik Satie, Maurice Ravel und Claude Debussy, mit die innovativsten Komponisten ihrer Zeit, pflegte.
Für das Basler Publikum lassen Musiker:innen des Sinfonieorchesters Basel und die Sopranistin Christina Landshamer die Atmosphäre der Pariser Salons der Belle Époque in drei Kammerkonzerten wieder auferstehen.

Termine

27.10. Belle Époque 1 «Chausson & Ravel»

Yulia Kopylova (Solovioline), Carlos Graullera (Violine 1), Teodora Dimitrova (Violine 2), Daria Kozlitina (Viola), Benjamin Gregory-Smith (Cello), Christian Chamorel (Klavier)
Maurice Ravel (1875-1937): Klaviertrio (1914)
Ernest Chausson (1855-1899): Konzert für Violine, Klavier und Streichquartett (1889/91)

Der Pariser Komponist Ernest Chausson gehörte zu den hoffnungsvollsten Talenten der französischen Musik, verstarb aber 1899 im Alter von 44 Jahren an den Folgen eines Velounfalls. 1892 schrieb er sein Violinkonzert für die kammermusikalische Besetzung eines Klavierquintetts. Doch nicht allein die Besetzung, auch die klangliche Opulenz mit seiner Chromatik und breiten formalen Anlage sorgten für Begeisterung bei der Uraufführung und Erstaunen über die moderne Musiksprache. Ravels Klaviertrio entstand in Zeiten, als schon die Sturmglocken den 1. Weltkrieg ankündigen. In der Musik ist davon kaum etwas zu spüren – es ist ein vielmehr ein (Rück-)Blick auf eine heitere und gelöste Epoche.

24.11. Belle Époque 2 «Harfe & Cello»

Aurélie Noll (Harfe), Yolena Orea Sànchez (Violoncello)
Werke von Gabriel Fauré (1845-1924), Camille Saint-Saëns (1835-1921), Manuel De Falla (1876-1946) u.a.

Mit der Erfindung der Pedalharfe, die von Händen und Füssen gleichzeitig gespielt werden kann, zeigte sich das Publikum in den Pariser Salons und Opernhäusern von den ätherischen Klängen und ihren Wirkungen auf die Seele des Menschen begeistert. Neben der Harfe entfaltet sich das Cello mit seinem melancholischen Klang zum Lieblingsinstrument der Belle Époque. Wir laden Sie zu einer Begegnung dieser beiden sinnlichen Instrumente ein, mit einer Auswahl der damals beliebtesten Melodien von Fauré und Saint-Saëns. Werke von De Falla und Granados, welche die Pariser Musikszene um die Jahrhundertwende mit ihren spanischen Rhythmen und Klangfarben beeinflussten, runden das Programm ab.

8.12. Belle Époque 3 «La dernière Valse»

Christina Landshamer (Sopran), Friederike Starkloff (Violine 1), Valentina Jacomella
(Violine 2), Harold Hirtz (Viola), David Delacroix (Violoncello), Iryna Krasnovska (Klavier)
Gabriel Fauré (1845-1924): 1. Klavierquartett (1876/79)
Claude Debussy (1862-1918): Ariettes Oubliées (1885/87), nach Gedichten von Paul Verlaine in einer Fassung für Sopran und Streichquartett von Joan Bachs.
Lieder in Fassung für Sopran und Streichquartett von Reynaldo Hahn (1874-1947), Eric Satie (1866-1925), George Gershwin (1898-1937), Francis Poulenc (1889-1963) in einer Bearbeitung von Alexander Krampe.

Faurés 1. Klavierquartett gehört zu den zentralen Kammermusikwerken der Belle Époque. Sinnliche Klangfarben verbinden sich mit einer strengen formalen Anlage, die nachfolgende Komponisten wie Ravel und Debussy prägten. Debussys «Ariettes Oubliées» sind sechs Lieder nach Gedichten von Paul Verlaine. Debussy vertonte sie zwischen 1885 und 1887 und widmete sie 1903 seiner Geliebten Mary Garden, der «unvergesslichen Mélisande». Wir hören diese Lieder in einer Bearbeitung für Sopran und Streichquartett. Umrahmt wird das Programm mit Liedern und Chansons von Hahn, Satie, Gershwin und Poulenc, die unter dem Motto «La dernière Valse» einen musikalischen Blick auf das Pariser Nachtleben werfen.

Es wurden keine Veranstaltungen gefunden.